ANDI THE WICKED - Freak On Frets
ARTIST: Andi The Wicked
TITLE: Freak On Frets
LABEL: Independent
RELEASE DATE: 01.06.2016
GENRE: Metal
COUNTRY / CITY: Koblenz / Germany
RUNNING TIME: 47:54
RATING: 6 / 10
ANDI THE WICKED lotet die Möglichkeiten der Gitarre mit seinem einfallsreichen, variablen, abwechslungsreichen Spiel ausgiebig aus. Fette Riffs, vertrackte Instrumental-Ornamentik, kurze verspielte Soli, daraus bastelt ANDI THE WICKED seine Stücke, die aber kein reiner Show off-Selbstzweck sind, sondern eben echte Stücke mit Anfang, Ende, Melodielinien und Struktur. Folglich verkommen Stücke wie der knackig voranpreschende Opener "That Rocks" nicht zu eintöniger Dudelei. Bei "The Shark Song" geht es danach flotter zu Werke, wunderbar griffige und artistische Gitarrenläufe, treten verstärkt mit klassischen Tendenzen in den Vordergrund Dabei agiert ANDI THE WICKED sowohl in härteren Momenten, wie auch in filigranen Augenblicken und ruhigen, melancholischen Passagen souverän und überzeugend. Das anschließende "Threat" kann trotz seiner Länge von über zehn Minuten und zahlreichen Parts überzeugen, vor allem das ultratight dargebotene Riffing ist ein wahre Freude. Aber auch der sehr zurückhaltende Mittelteil transportiert einen gewissen Charme. Das ist am Ende auch der Tatsache geschuldet, dass ANDI THE WICKED während seiner stets präsenten Gitarrenläufe nicht stupide auf den selben Skalen reitet, sondern äußerst intelligent gestrickte Tonfolgen verwendet, in welche mit Sicherheit unzählige Stunden Arbeit geflossen sind.
Highlights gibt es folglich eine ganze Menge: Mit "Porn" und "Classic 5" bietet ANDI THE WICKED beispielsweise zwei richtig starke Songs, von denen ersterer vor allem mit Leichtigkeit, zweiterer eher mit Atmosphäre punkten kann. Trotz rhythmisch teils komplexester Patterns und der zweifelsohne herausragenden technischen Fertigkeit machen die Stücke einen sehr kompakten und aufgeräumten Eindruck. Zudem vermeidet ANDI THE WICKED ausladende Frickel-Orgien und arbeitet immer wieder mit eingängigen, greifbaren Parts, die den Hörer bei der Stange halten. Während es bei "Heavy Funk" eher technisch und versiert zu Werke geht, legen Songs wie das eher geradlinige "Damn Lick" und das abschließende "Bad In Bed" den Fokus etwas mehr auf Atmosphäre und Melodie und verleihen den Songs auf diese Weise Struktur und Wiedererkennungswert.
TRACKLIST:
That Rocks
The Shark Song
Threat
Porn
Classic 5
Heavy Funk
Damn Lick
Bad In Bed
LINE-UP:
Andreas Dötsch