CULTIC - Lore

 

 

 

Label: Eleventh Key Records

Release: 3. Oktober 2025

Genre: Dungeon Metal / Doom / Black Metal

Running Time: ca. 65 Minuten


„Nomad“ eröffnet das Album mit schleppendem Riffing und martialischem Drumming. Die Gitarren sind tief gestimmt, die Produktion roh und direkt. Brian Magars Gesang ist kehlig und ungeschönt, was dem Song eine archaische Wucht verleiht. Inhaltlich wird der einsame Wanderer eingeführt – ein zentrales Motiv des Albums. „Perilous Turn“ ist das erste Intermezzo.  „Fool“ setzt auf eine Mischung aus Doom und Black Metal. Die Gitarren sind dissonant, die Atmosphäre bedrohlich. Die Lyrics kreisen um Täuschung und Selbstverlust, musikalisch unterlegt mit düsteren Harmonien und verzerrten Basslinien. „Twilight“ bringt eine ambientartige Note ins Spiel. Synthesizer und langsame Gitarrenläufe erzeugen eine fast sakrale Stimmung, bevor „Night Grifter“ mit treibendem Rhythmus und harscher Gesangsführung wieder ins Zentrum des Dungeon Metal zurückführt. „Spellbound“ zählt wieder zu den kleinen Intros, die wir vor jedem Song zu hören bekommen.

 

„Crone“ ist ein langsamer, doomiger Track mit folkloristischen Anklängen. Die Gitarren sind hier besonders atmosphärisch, während das Schlagzeug ritualistisch wirkt. Der Song evoziert Bilder von Hexen und alten Mythen. „Vast Horizons“ ist mal wieder ein Intermezzo. „Tyrant’s Horde“ ist mein Favorit auf diesem Albums und vereint alle Stilelemente: doomige Riffs, punkige Energie, blackmetallische Atmosphäre und epische Synths. Die Produktion ist hier besonders dicht, was dem Song eine monumentale Wirkung verleiht. „Unyielding Might“ fungiert als Intro zu „Warlord’s Quest“, dieser ist ein klassischer Dungeon-Metal-Track mit kriegerischer Thematik und stampfendem Rhythmus. Die Gitarrenarbeit ist solide, die Songs wirken wie Kapitel eines Fantasy-Romans. „Imperial Procession“ ist ein instrumentales Zwischenspiel mit Bläsern und Synths, das eine fast filmische Qualität besitzt. „Ancient Kings“ greift diese Stimmung auf und entwickelt sie weiter zu einem epischen Doom-Metal-Stück. „Mirror Punishment“, ja, selbes Spiel wie gehabt und „Executioner’s Tale“ ist ein rhythmisch komplexer Song und setzt auf dissonante Gitarren und harsche Vocals.

 

Die Produktion bleibt roh, was die Authentizität des Sounds unterstreicht. „Breaking Wheel“ gehört zu den 2-3 kleinen Intros die wirklich gut sind und denen ich auch ihre Daseinsberechtigung eingestehe. „Warden“ und „Dungeon Wench“ schließen das Album mit einer Mischung aus Ritualismus und musikalischer Brutalität. Die Songs sind prägnant und wirken wie letzte Kapitel einer düsteren Saga. „Lore“ ist ein kompromissloses, experimentelles Werk, das die Dungeon-Metal-Ästhetik konsequent weiterentwickelt. Mit einer Laufzeit von ca. 65 Minuten und einem klaren konzeptionellen Rahmen liefert Cultic ein Album, das sowohl musikalisch als auch atmosphärisch überzeugt.


10.09.2025 veröffentlicht von: Thomas M. © Metal-Division Magazine

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