Dead Bees in Bourbon - Crystals

 

Label: Echozone

Release-Date: 10.10.2025

Genre: Post Punk

Running Time: ca. 45 Minuten

 

Line-Up:

Yen Anetzberger

Ingo Hannen

Arndt Bander

Ben Overmann


Das deutsche Quartett Dead Bees in Bourbon, gegründet im Sommer 2023, präsentiert mit „Crystals“ ein Debütalbum, das seine musikalische Herkunft aus Metal, Gothic, Synthpop, Industrial und Progressive Rock nicht verleugnet. Die elf Tracks sind in klassischer Bandbesetzung (Drums, Bass, Gitarre) arrangiert und durch elektronische Sequenzen sowie Soundscapes ergänzt, was dem Album eine dichte, oft melancholische Klangtextur verleiht. Der Opener „Quiet Pulse“ setzt mit pulsierenden Synths und einem stoischen Drumbeat ein klares Statement. Die Gitarren sind minimalistisch, aber effektiv, während Yen Anetzbergers Stimme zwischen kühler Distanz und emotionaler Tiefe changiert. „Weight of You“ baut auf diesem Fundament auf, bietet aber eine stärkere Basslinie und eine fast hypnotische Gesangsmelodie, die sich in den Refrain hineinsteigert.

 

„Pleasures“ überrascht mit einem fast tanzbaren Groove, der an frühe New-Wave-Produktionen erinnert. Die Gitarren sind hier deutlich präsenter, mit leichtem Chorus-Effekt, der dem Track eine nostalgische Note verleiht. „Rooftops of Zion“ hingegen ist ein atmosphärisches Stück, das mit Hallräumen und flächigen Synths arbeitet. Die Stimme wirkt hier besonders entrückt, fast geisterhaft. „Song from the Abyss“ ist der experimentellste Track des Albums. Die Struktur ist fragmentiert, die Rhythmik gebrochen, was den Song zu einem düsteren Klangbild verdichtet. „On Your Own“ bringt wieder mehr Klarheit ins Arrangement, mit klarer Gitarrenarbeit und einem treibenden Beat, der an Indie-Rock erinnert.

 

„Awakening“ ist ein Höhepunkt des Albums: Der Song beginnt mit einem minimalistischen Synth-Intro, das sich langsam zu einem kraftvollen Refrain aufbaut. Die Stimme zeigt hier ihre volle Bandbreite, von fragil bis kraftvoll. „Distant Call“ ist ein melancholischer Track, der durch seine reduzierte Instrumentierung besticht – Bass und Stimme stehen im Vordergrund, während die Drums nur akzentuieren. „Open Skies“ bringt eine gewisse Leichtigkeit ins Album, mit offenen Akkorden und einem luftigen Arrangement. „Fire“ hingegen ist wieder deutlich dunkler, mit verzerrten Gitarren und einem fast bedrohlichen Basslauf. Der Abschluss „In the Silence of the Night“ ist ein epischer Track, der alle stilistischen Elemente des Albums zusammenführt: elektronische Flächen, Gitarren und eine eindringliche Stimme.

 

„Crystals“ ist ein kohärentes Werk, das sich stilistisch zwischen Post Punk, Wave und Indie Rock bewegt und dabei eine eigene Handschrift entwickelt. Die Produktion ist klar und differenziert, die Arrangements durchdacht und die Stimme ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Mit einer Laufzeit von ca. 45 Minuten bietet das Album eine dichte musikalische Reise, die sowohl Fans elektronischer Klangkunst als auch Gitarrenmusik anspricht. 


11.09.2025 veröffentlicht von: Leif Tischner © Metal-Division Magazine

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