Dii Minores – March Of The Fallen

 

Label: Independent

Genre: Heavy Metal, Epic Metal, Doom Metal

Spielzeit: 47:03

Release: 27.06.2025

 

Line-up:

Kenneth Larsson (Vocals)

Mikael Eriksson (Guitar)

Mario Haui Haueis (Guest Guitar)

Misstiq (Guest Keyboards)

Johan Lindström (Bass)

Erik Sandberg (Drums)


Mit „March Of The Fallen“ legen die schwedischen Underground-Metaller Dii Minores ihr erstes vollständiges Studioalbum vor – und das nach über zwei Jahrzehnten Bandgeschichte, die von Pausen, Neuanfängen und personellen Wechseln geprägt war. Das Ergebnis ist ein monumentales Werk, das sich kompromisslos dem traditionellen Heavy Metal verschreibt, dabei aber genug Eigenständigkeit besitzt, um nicht als bloße Hommage zu wirken. Die Band bewegt sich stilistisch zwischen epischem Metal, doomigen Passagen und klassischen NWOBHM-Elementen, wobei die Stimme von Frontmann Kenneth Larsson oft an Bruce Dickinson oder Geoff Tate erinnert – kraftvoll, melodisch und mit dramatischer Tiefe.

 

Der instrumentale Auftakt „Forest of the Damned“ ist mehr als nur ein Intro: Mit seinen majestätischen Gitarren und marschierenden Rhythmen bereitet er den Boden für das, was folgt. Der Titeltrack „March Of The Fallen“ entfaltet sich als episches Manifest, getragen von hymnischen Melodien und einem Text, der Hoffnung und Widerstand beschwört. Die Produktion ist klar und druckvoll, die Gitarrenarbeit detailreich und dynamisch. „Firedevil“ schlägt eine düstere Richtung ein, mit schleppenden Riffs und einer Atmosphäre, die stark an Black Sabbath erinnert. Der Song lebt von seiner bedrohlichen Langsamkeit und einem Bass, der tief in die Magengrube fährt.

 

„At The Edge Of Time“ ist das Herzstück des Albums – ein über sechs Minuten langer Epos, der zwischen symphonischer Dramatik und metallischer Härte pendelt. Die Struktur ist komplex, die Stimmung schwankt zwischen Verzweiflung und Triumph. Hier zeigt sich die kompositorische Reife der Band, die es versteht, Spannung über lange Strecken zu halten. Der folgende Track „Dii Minores“, benannt nach der Band selbst und mit einem Gastauftritt der australischen Keyboard-Künstlerin Misstiq, bringt eine verspielte Note ins Spiel. Der Refrain ist eingängig, fast poppig, ohne die metallische Härte zu verlieren. Die Doublebass-Drums treiben den Song voran, während die Keyboards eine fast cineastische Tiefe erzeugen.

 

„God Of Chaos“ ist ein Paradebeispiel für die Fähigkeit der Band, Melodie und Aggression zu vereinen. Der Song ist dynamisch, mit einem Refrain, der sich sofort festsetzt, und einem Gitarrensolo, das sich in klassischer Metal-Manier aufbaut. „Black Sabbath“, ein ironisch betitelter Track mit Gastgitarrist Mario Haui Haueis, ist musikalisch weit entfernt von der gleichnamigen Band, orientiert sich eher an klassischen Metal-Strukturen mit einem modernen Twist. „Out Of Order“, mit einem Feature von Mikael Eriksson, bringt eine progressive Note ins Spiel, mit rhythmischen Verschiebungen und einem Refrain, der sich erst nach mehreren Durchläufen erschließt. Der Abschluss „Blood Of The Dead“ ist ein düsteres Finale, das die doomige Seite der Band nochmals betont. Die Atmosphäre ist bedrückend, die Gitarren schwer und melancholisch. Der Song wirkt wie ein Abgesang auf die Helden der Geschichte, ein musikalischer Abstieg in die Dunkelheit. Die „Ohohoh“-Chöre verleihen dem Track eine fast sakrale Note und runden das Album stimmungsvoll ab.

 

„March Of The Fallen“ ist kein leicht zugängliches Album. Es verlangt Geduld, Aufmerksamkeit und mehrere Durchläufe, um seine volle Wirkung zu entfalten. Doch wer sich darauf einlässt, wird mit einem Werk belohnt, das sich kompromisslos dem wahren Heavy Metal verschreibt – episch, düster, melodisch und voller Leidenschaft. Dii Minores beweisen, dass sie nicht nur musikalisch, sondern auch konzeptionell zu den spannendsten Vertretern des Genres gehören. Ein Monument, das seinen Namen verdient.


09.08.2025 veröffentlicht von: Thomas M. © Metal-Division Magazine

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