FEUERSCHWANZ – Knightclub
Label: Napalm Records
Genre: Folk Metal / Party Metal
Spielzeit: 40:06
Release: 25.07.2025
Line-up:
Hauptmann Feuerschwanz (Vocals)
Hodi (Vocals, Violin)
Mieze Myu (Bass)
Rollo (Drums)
Hans der Aufrechte (Guitar)
Mit „Knightclub“ setzen FEUERSCHWANZ ihren Weg vom Mittelaltermarkt zur Metal-Bühne konsequent fort und liefern ein Album, das sowohl musikalisch als auch konzeptionell den Spagat zwischen Humor, Pathos und Stadiontauglichkeit meistert. Die Band, die sich in den letzten Jahren vom reinen Spaßprojekt zu einem ernstzunehmenden Act entwickelt hat, präsentiert hier ein Werk, das in seiner Produktion, seinem Songwriting und seiner stilistischen Vielfalt überzeugt – und dabei nie vergisst, woher sie kommt.
Der Opener „Knightclub“ ist programmatisch: ein tanzbarer Metal-Hit mit augenzwinkerndem Text und einem Gastauftritt von DAG von SDP, der dem Song eine poppige Note verleiht. Die Gitarren sind druckvoll, die Geige setzt folkloristische Akzente, und der Refrain bleibt sofort im Ohr. Es folgt „Tanz der Teufel“, das mit treibendem Rhythmus und hymnischem Aufbau an SABATON erinnert, ohne deren martialische Ernsthaftigkeit zu übernehmen. Die Produktion ist klar und kraftvoll, die Instrumente sauber getrennt, und die Vocals von Hauptmann und Hodi ergänzen sich dynamisch.
„Avalon“ bringt epische Breite ins Spiel, mit orchestralen Elementen und einem Refrain, der zum Mitsingen einlädt. Die Gitarrenarbeit ist hier besonders hervorzuheben: melodisch, aber nie kitschig, mit einem Solo, das sich organisch ins Arrangement einfügt. „Drunken Dragon“ hingegen ist ein klassischer FEUERSCHWANZ-Trinkhymnus, der live sicher zündet, aber im Albumkontext etwas abfällt. Die Produktion bleibt solide, doch der Song wirkt strukturell vorhersehbar.
„Eisenfaust“ überrascht mit einem härteren Riffing und einem Groove, der an Power Metal erinnert. Die Rhythmussektion arbeitet tight, und die Geige setzt rhythmische Kontrapunkte, die dem Song eine eigene Note verleihen. „Name der Rose“ ist balladesk und zeigt die Band von ihrer nachdenklichen Seite. Die Melodieführung ist gelungen, die Dynamik gut aufgebaut, und der Text hebt sich angenehm vom sonstigen Humor der Band ab.
„Valhalla“ ist ein Höhepunkt des Albums: Doro Pesch und Miracle Of Sound steuern Gastvocals bei, und der Song entwickelt sich zu einer epischen Hymne mit mehrstimmigem Refrain, orchestraler Tiefe und einem Gitarrensolo, das sich in bester Heavy-Metal-Tradition präsentiert. Die Produktion ist hier besonders gelungen – jedes Instrument bekommt Raum, und die Stimmen sind perfekt abgemischt.
„The Tale Of Sam The Brave“ bringt erzählerische Elemente ins Spiel, mit gesprochenen Passagen und einem dramaturgischen Aufbau, der an Blind Guardian erinnert. Der Song lebt von seiner Dynamik und der gelungenen Verbindung aus Folk und Metal. „Testament“ ist ein klassischer Midtempo-Banger mit starker Hook und einem Refrain, der sich sofort festsetzt. Die Gitarren sind hier besonders präsent, und die Rhythmusarbeit ist präzise und druckvoll.
„Lords Of Fyre“ bringt Lord Of The Lost ins Spiel und verbindet Gothic-Elemente mit dem typischen FEUERSCHWANZ-Sound. Der Song ist düsterer, atmosphärischer und zeigt die Band von ihrer experimentellen Seite. „Gangnam Style“ als Abschluss ist ein mutiger Schritt: ein Metal-Cover des K-Pop-Hits, das überraschend gut funktioniert. Die Band schafft es, den Song in ihr Universum zu integrieren, ohne ihn zur Parodie verkommen zu lassen.