FOX LAKE – New World Heat

Label: MNRK Heavy

Genre: Hardcore / Crossover

Spielzeit: 33:12

Release: 01.08.2025

 

Line-up:

Nathan Johnson (Vocals)

Thad Sisneros (Guitar)

Chris “Crispy” Johnson (Drums) 


Mit „New World Heat“ legen FOX LAKE ihr zweites Studioalbum vor – ein kompromissloses Crossover-Brett, das Hardcore, Hip-Hop und Metal in einem aggressiven, oft chaotischen Soundcocktail vereint. Die Band aus Denver, Colorado, bleibt ihrer Linie treu, setzt aber auf noch mehr Druck, mehr Breakdowns und eine Produktion, die physisch spürbar ist. Das Album beginnt mit „For The Love Of The Game“, einem wütenden Manifest, das mit brutalen Riffs, Rap-artigem Shouting und einem Gastauftritt von Mugshot sofort klarmacht, worum es hier geht: maximale Wirkung. Die Gitarren sind dissonant, die Breakdowns tief gestimmt und die Atmosphäre geladen. „Tough Luck“ folgt als Riff-Walze, die zwar druckvoll ist, aber die Experimentierfreude des Openers vermissen lässt. Der Song bleibt strukturell simpel und setzt auf Wiederholung statt Variation.

 

„Freestyle“ bringt mehr Dynamik ins Spiel: Hier treffen LIMP BIZKIT-artige Grooves auf SLIPKNOT’sche Aggression. Die Rhythmussektion arbeitet tight, und die Gitarren setzen punktuelle Akzente, die den Song aus dem Einheitsbrei herausheben. „Go 4 The Throat“ überrascht mit einem Wellblech-artigen Soundeffekt, der die Bassgewalt kurz unterbricht – ein Moment, der irritiert, aber hängen bleibt. „Cold Hard Truth“ ist einer der stärksten Tracks: dichter Gitarrensound, präzise Breaks und eine lyrische Intensität, die an Rage Against The Machine erinnert. Die Produktion ist hier besonders gelungen, die Vocals sitzen perfekt im Mix, und die Gitarren zeigen erstmals melodische Ansätze.

 

„Real Fast“ macht seinem Namen alle Ehre: In nur 1:20 Minuten wird ein Hardcore-Gewitter entfesselt, das kaum Zeit zum Atmen lässt. Direkt danach folgt „Halftime“, ein funkiges Hip-Hop-Instrumental, das als Ruhepol dient und die Struktur des Albums auflockert. Der Kontrast zwischen den beiden Tracks ist extrem, aber effektiv. „Pure Adrenaline“ ist ein weiterer Höhepunkt: Der Song lebt von seinem treibenden Beat, der aggressiven Delivery und einem Refrain, der trotz aller Härte hängen bleibt. Die Energie erinnert an FEVER 333, die Produktion ist klar und druckvoll.

 

„Headshot“ bringt gesellschaftskritische Texte ins Spiel, die sich langsam aufbauen und dann in einem explosiven Finale münden. Die Gitarrenarbeit ist hier besonders präzise, die Rhythmusgruppe liefert ein solides Fundament, und die Vocals sind voller Wut und Dringlichkeit. „Savior“ ist der melodischste Track des Albums, mit klarer Gitarrenarbeit und einem Flow, der zwischen Rap und Shouting pendelt. Der Song zeigt, dass FOX LAKE auch subtiler können, ohne an Intensität zu verlieren.

 

„Gut Check“ ist ein klassischer Beatdown-Track, der wenig Überraschungen bietet, aber live sicher funktioniert. Die Struktur ist simpel, die Riffs schwer, und die Vocals aggressiv – ein Song für den Moshpit. Den Abschluss bildet „Excessive Damage“, ein brutaler Rausschmeißer, der noch einmal alle Elemente des Albums vereint: Breakdowns, Rap-Vocals, Noise-Effekte und eine Produktion, die alles niederwalzt.

 

„New World Heat“ ist ein Album, das auf den ersten Blick beeindruckt: Die Produktion ist fett, die Songs sind intensiv, und die Band hat ihren Sound klar definiert. Doch bei aller Wucht fehlt es dem Album an Tiefe und Variation. Viele Songs ähneln sich strukturell, und die melodischen Elemente bleiben selten. Die besten Momente sind jene, in denen FOX LAKE Genregrenzen sprengen und neue Wege gehen – doch diese sind zu selten. Für Fans von Knocked Loose, RATM oder Body Count ist das Album ein gefundenes Fressen, für alle anderen bleibt es ein kraftvolles, aber repetitives Statement einer Band, die noch auf der Suche nach ihrer endgültigen Form ist.


09.08.2025 veröffentlicht von: Thomas M. © Metal-Division Magazine

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