MARGARITA WITCH CULT – Strung Out In Hell

 

Label: Heavy Psych Sounds Records

Genre: Doom / Stoner / Heavy Psych

Spielzeit: ca. 39 Minuten

Release: 18.07.2025

 

Line-up:

Scott Abbott (Vocals, Guitar)

George McFall (Bass)

Ryan Price (Drums)


Mit „Strung Out In Hell“ liefern MARGARITA WITCH CULT aus Birmingham ihr zweites Album ab – ein fuzzgetränktes, riffdominiertes Stück Proto-Metal, das sich tief vor den Sabbath-Wurzeln ihrer Heimatstadt verneigt. Das Trio bleibt seinem Motto „Worship the Riff“ treu und präsentiert neun Songs, die sich wie direkt aus dem Proberaum auf Vinyl gebrannt anfühlen – roh, laut und kompromisslos.

 

Der Opener „Crawl Home To Your Coffin“ stampft mit einem Groove, der schon hundertfach gehört wurde, aber dennoch solide ins Ohr geht. „Scream Bloody Murder“ bringt einen Classic-Rock-Vibe ins Spiel, der sich auch in „Witches Candle“ wiederfindet – charmant, aber nicht bahnbrechend. Überraschend ist das Cover von Billy Idols „White Wedding“, das durch den Fuzz-Wolf gedreht wurde und polarisiert: Für manche ein kultiger Moment, für andere ein überstrapaziertes Achtziger-Relikt.

 

Richtig spannend wird es in der zweiten Albumhälfte: „Dig Your Way Out“ bietet verzerrtes Geschrei und eine herrlich chaotische Energie, während „The Fool Who Put Bella In The Wych Elm“ mit Bläsern und bluesigem Beat aus dem Rahmen fällt – originell, lässig und ein echter Ohröffner. Diese Tracks zeigen, dass MARGARITA WITCH CULT mehr können als bloß Genre-Standards bedienen.

 

Produktionstechnisch bleibt alles bewusst ungeschliffen: Die Gitarren erinnern an Tony Iommi, die Drums scheppern wie aus den Siebzigern, und der Bass dröhnt unterhalb der Hörnorm. Das Album wirkt wie eine Hommage an die Frühzeit des Doom, ohne sich in Nostalgie zu verlieren. Stattdessen gelingt es dem Trio, mit Charisma und Spielfreude zu punkten.

 

„Strung Out In Hell“ ist kein Gamechanger, aber ein verdammt unterhaltsames Stück Heavy Psych, das Fans von Stoner und Doom mit einem Faible für Retro-Vibes definitiv abholen wird. Wer sich die Platte rückwärts anhört, entdeckt vielleicht sogar eine dramaturgische Tiefe, die beim ersten Durchlauf verborgen bleibt.


09.08.2025 veröffentlicht von: Thomas M. © Metal-Division Magazine

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