MOTÖRHEAD - The Löst Tapes 

Live at University of East Anglia, Norwich, 18th October 1998

 

ARTIST: Motörhead

TITLE: The Löst Tapes

LABEL: BMG

RELEASE DATE: 22.02.2024

GENRE: Heavy Rock / Metal

LOCATION: Vereintes Königreich

RUNNING TIME: 90:21

RATING: 8 / 10


Das zweite Album der Box, sprich Vol. 2 wurde in England aufgenommen, genauer gesagt in Norwich. In diesem Jahr absolvierte Motöhead etwa 85 Konzerte im europäischen Raum mit ihrer "No Speak With Forked Tongue"-Tour. Besonders in zweierlei Hinsicht, denn zum einen gab es eine Setliste, die kaum geändert wurde und zum zweiten gab es so etwas wie ein Intro. Passend zum Opener "Bomber" erklangen die Luftschutzsirenen, die zugegebener Maßen ein wenig an Venoms "Eine kleine Nachtmusik" erinnerten. "No Class", der zweite Song und einer meiner persönlichen Favoriten bezeichnete die 70er Jahre. "No Class" erschien zudem 1982 auf der EP "Stand by Your Man", die Lemmy gemeinsam mit Wendy O. Williams, der Sängerin der Band Plasmatics, aufnahm. Er erschien in dieser Fassung später als Bonustrack auf dem Album "No Remorse". Während "I'm So Bad (Baby I Don't Care)" und "Over Your Shoulder" die 90er markieren. "Civil War" knallt dann wieder ordentlich nach einer kurzen Ansage. "Take the Blame" glänzt mit straighten Doublebass - bei diesem Live-Mitschnitt werden keine Gefangenen gemacht und wir befinden uns musikalisch im oberen Drehzahlbereich. 



Zeit zum Durchatmen mit dem Groover "The Chase Is Better Than the Catch", bei dem Gitarrist Michael "Würzel" Burston vorgestellt wurde. "Nothing Up My Sleeve" erinnert am Anfang etwas an "Iron Fist", wenn man genau hinhört, dagegen ist die Version von "Born to Raise Hell" schon etwas zahnlos, nicht zu sagen recht dünn vorgetragen, besonders im Chorus. Immerhin wurde der Song mit Rapper Ice-T und Ugly-Kid-Joe-Sänger Whitfield Crane aufgenommen, von daher kommt das ursprüngliche Feeling einfach nicht rüber. Eine kleine Überraschung wird von Lemmy angekündigt und das auch zurecht, denn "Shine" von ihrem "Another Perfect Day" Album hatte hier wohl so keiner erwartet. Grandioser Solopart. Allgemein kann man die Gitarrenarbeit auf diesem Live-Album als herausragend bezeichnen."Love for Sale" darf ebenso nicht fehlen wie das rockige "Dead Men Tell No Tales". "Overnight Sensation" Titeltrack des 13. Studioalbum der britischen Heavy-Metal-Band Motörhead war an der Reihe. 




Es war das erste Album ohne den zweiten Gitarristen Würzel und das erste für CMC Records. Anschließend durfte der Song von dem gleichnamigen Vorgängeralbum auch nicht fehlen "Too Late Too Late" erschien zunächst als B-Seite der Single "Overkill" und wurde 1996 als Bonus auf der Deluxe-Version des Albums "Overkill" wiederveröffentlicht."Orgasmatron", abermals ein Titeltrack von einem Album, das zunächst den Arbeitstitel "Riding With the Driver" und wurde erst später in "Orgasmatron" umbenannt. Angaben von Kilmister zufolge wusste er nicht, dass "Orgasmatron" der Name einer Apparatur in dem Film "Der Schläfer" von Woody Allen ist. Kilmister, der zu dieser Zeit Zugmodelle sammelte, wollte auf dem Plattencover ein Zugmotiv, das der Künstler Joe Petagno umsetzte. Basierend auf diesem Artwork ließ Motörhead für die Tournee zum Album eine fahrbare Bühnenanlage entwerfen, die einem Zug ähnlich sah, aber nie vollständig funktionierte. 



"Stone Dead Forever", das unter anderem auf der "The Golden Years" EP zu finden ist, wurde präsentiert, "Going to Brazil" mit seinen verschiedenen Soloparts, welche den Song im Allgemeinen auflockern, "Killed by Death", zudem, was die wenigsten wissen, im US-Bundesstaat Arizona ein Musikvideo gedreht wurde, das von MTV allerdings wegen anstößiger Szenen boykottiert wurde. "Iron Fist" mit seinem grandiosen Basslauf zu Beginn beschloss dieses Event. Im Zugabeteil dann wie zu erwarten "Ace of Spades", immerhin das bekannteste Lied der Band und ist entsprechend auf allen Live-Alben sowie zahlreichen Kompilationen enthalten. Zudem wurde es zahlreich von anderen Bands und Musikern gecovert, unter anderem live von The Hollywood Vampires, bestehend aus Alice Cooper, Johnny Depp und Joe Perry, bei den Verleihungen zu den Grammy Awards 2016, wenige Wochen nach Lemmys Tod. Das grandiose "Overkill" diesmal in voller Länge ausgespielt.



TRACKLIST:

Bomber

No Class

I'm So Bad (Baby I Don't Care)

Over Your Shoulder

Civil War

Take the Blame

The Chase Is Better Than the Catch

Nothing Up My Sleeve

Born to Raise Hell

Shine

Love for Sale

Dead Men Tell No Tales

Overnight Sensation

Sacrifice

Too Late Too Late

Orgasmatron

Stone Dead Forever

Going to Brazil

Killed by Death

Iron Fist

Ace of Spades

Overkill

 

LINE-UP:

Lemmy Kilmister (E-Bass, Gesang)

Phil Campbell (E-Gitarre)

Mikkey Dee (Schlagzeug)


10.02.2024 veröffentlicht von: Thomas M. © Metal-Division Magazine

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