Mit einer Mischung aus abgrundtiefer Dunkelheit und beklemmender Behäbigkeit schleichen sich NOREST um die Häuserecken. Mal scheppernd schnell, mit fiesen, variablen Vocals stimmig in Szene gesetzt, mal beklemmend langsam, ja fast Furcht einflößend, beschwören sie alle nur erdenklichen Schatten herauf. Vertonte Schwärze. Verbreitet "Die Nacht ist wie der Tag" zunächst eine hässliche, kranke Stimmung, beschwört der Titeltrack "Herbst" seine kranken Töne und fräst sich in die Gehörgänge und macht einen willig für mehr. Danach startet mit "Falsch und sonderbar" und "Seelenschau" eine düstere Collage, kriechende Rhythmen und Beats, die eine beklemmend kranke Atmosphäre entwickeln und ausbreiten. "Norest" klingt wie die Klage eines sterbenden Geistes; dunkel, schaurig und ergreifend. Wieder gibt es diese fiesen, einlullenden Melodien der Gitarren, das monotone Gehämmer der Drums und die hasserfüllten Vocals. "Marsch" ist düster, variantenreich, bisweilen auch zäh. 

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Wenn aber die Umgebung stimmt und man bereit ist, sich der Musik zu öffnen und hinzugeben, wird sie ihre Wirkung sicherlich nicht verfehlen. Herbst ist ein dunkles, verstörendes Stück Musik, das Hunger auf mehr macht. Konträr zum Opener gibt es einen Nachschlag mit "Stolz oder reifer". Zum Abschluss glänzt "Tod alles stirbt" das mit großartigen Vocals. Produktion, Riffing, Gesang spielen hierbei in der höchsten Klasse und können voll überzeugen. Herbst hat einiges dieser Atmosphäre konserviert und gibt diese authentisch wieder. Fremde Einflüsse oder Experimente sucht man daher bei NOREST vergebens. Am Ende bleibt ein extrem starkes Album, ein echtes Schwergewicht.

TRACKLIST:

Intro

Die Nacht ist wie der Tag

Herbst

Falsch und sonderbar

Seelenschau

Skit

Norest

Marsch

Stolz oder reifer

Tod alles stirbt

Outro

22.04.2024 veröffentlicht von: Thomas M. © Metal-Division Magazine

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