SANS ROI – Le Rêve & la Vie 

 

Release: 2025 

Label: Eigenproduktion 

Genre: Post-Black Metal 

Herkunft: Frankreich 

Running Time: 47:12 Min.

 

 

 


Mit Le Rêve & la Vie legt die französische Formation SANS ROI ein Album vor, das sich zwischen introspektiver Härte und poetischer Reflexion bewegt. Die Produktion ist roh und direkt, mit einem Fokus auf Gitarrenlayer, atmosphärische Texturen und eine Stimme, die zwischen Spoken Word, Klage und Growl changiert. Die Musik verzichtet auf orchestrale Elemente und setzt stattdessen auf eine dichte, fast klaustrophobische Klangarchitektur, die sich aus Post-Black Metal, Shoegaze und französischem Chanson speist.  „Love’s Secret Domain“ eröffnet mit flirrenden Gitarrenflächen und einem langsamen Aufbau, der in einen dissonanten Ausbruch mündet. Die Vocals sind kraftvoll, harsch und setzen den Ton für das Album: introspektiv, fragmentarisch, emotional.  „Metanoia“ bringt rhythmische Spannung: tremolierte Riffs, ein treibender Beat und ein Text, der sich mit innerer Wandlung und spiritueller Krise beschäftigt.  „Liber Novus“ ist ein zentrales Stück – inspiriert von C.G. Jungs gleichnamigem Werk.

 

Musikalisch dominiert ein  Arrangement, das sich langsam entfaltet. Die Gitarren sind hier besonders präsent, mit offenen Akkorden und fließenden Übergängen. „Le Rêve & la Vie“, der Titeltrack, verbindet alle Motive: melancholische Melodien, lyrische Reflexion und eine Komposition, die sich wie ein innerer Monolog anfühlt. Die Dramaturgie ist filmisch, mit einem Finale, das in Stille mündet. „Terribilis Est Locus Iste“ ist das experimentellste Stück: verfremdete Stimmen und ein Arrangement, das zwischen Sakralmusik und Avantgarde pendelt.  „Vivre Avec L’Invisible“ bringt Licht ins Dunkel – helle Harmonien, ein versöhnlicher Text und ein Arrangement, das Hoffnung vermittelt. Die Gitarrenarbeit ist hier besonders melodisch, mit klaren Leads und subtilen Harmonien. „The Art of Dreaming“ entfaltet sich als dynamischer Song zwischen träger Schwerelosigkeit und treibender Bewegung.

 

Der Track spielt bewusst mit Tempo und Struktur, bricht klassische Songformen auf und schafft Raum für eine introspektive Spannung, die sich nie ganz auflöst. „La Molécule De L’Esprit“ schließt das Album mit einem Finale, das alle Motive zusammenführt. Die Gitarren türmen sich zu einem Wall of Sound, während die Vocals ein letztes Mal in die Tiefe führen. SANS ROI gelingt mit Le Rêve & la Vie ein Werk, das sich wie ein philosophisches Tagebuch liest – musikalisch anspruchsvoll, emotional tief und stilistisch eigenständig. Es ist ein Album für Hörer, die Musik als Erfahrung begreifen und sich auf eine Reise zwischen Licht und Schatten einlassen wollen.


11.09.2025 veröffentlicht von: Thomas M. © Metal-Division Magazine

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