:UGN: klingt nicht komplett Black-Metal Genre entrückt, sondern anders. Eben anders groovig. Eine Eigensinnigkeit auf angenehme Art, die sich auf das gesamte Portfolio der Platte erstreckt. Hier mischen sich gut ausgearbeitete Gitarrenarbeit bzw. die allgemeine Instrumentalarbeit von Eugen Klammsteiner mit kraftvollen, düsteren Stimmen. Diese ziehen ihre vocaltechnischen Kreis zwischen Growls- und Screamingparts, ziehen damit alle Register, und überrascht dabei durch eine dennoch bestehende und bestechende Leichtigkeit. Davon gibt es auf diesem Werk sogar drei Künstler, die ihre Stimme einem Track leihen. Wie zum Beispiel bei "In the Abyss of my Dreams" einem Track, der mit sehr schwer- und wehmütigen Gitarrenriffing beginnt und dann im fließenden Übergang mit den Vocals von Benjamin Mimler einen groovig-melodiösen Touch bekommt. "Enigma" zeigt den Blick auf das Wesentliche. Genau das ist, was sich bei :UGN: und "Madrelingua" für mich als eindeutige Stärke manifestiert. Was sich klang technisch und handwerklich deutlich aus Teilen des Black Metal und verschiedenen Einflüssen zusammensetzt, bildet am Ende sicherlich ein energiegeladenes Werk, und es liegt der Verdacht nahe, eben genau von diesen ganzen Aspekten erdrückt zu werden. 

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Dazu kommen die imposanten Vocals von Scharmien Zandi. :UGN: erschlägt mich aber nicht, sondern zieht mich geschmeidig durch die gesamte Spiellänge. Anstrengend und überladen das Ohr zuballern war bei "Madrelingua" nicht der Plan. Sie gehen weniger übertrieben verfrickelt, dafür umso gradliniger zu Werke. Der Opener "Necromante" liefert hierzu eben genau diesen Beweis. Reduziert auf das Wesentliche gepaart mit der vollen Kraft aus wütender Kehle von Andreas Kaucic. Mehr braucht es manchmal nicht. :UGN: liefert ein Output, welches neugierig auf mehr macht und es spannend lässt, denn die bekanntliche Luft nach oben gibt es natürlich immer. Ja, das Leben zieht seine erbarmungslosen Bahnen. Und mit "Madrelingua" ist eine ebenso erbarmungslose Produktion unterwegs, bei der das Mitreisen definitiv nicht die schlechteste Idee ist.

TRACKLIST:

Necromante

In the Abyss of my Dreams

Mephistopheles

Bagatelle

Enigma

LINE-UP:

Eugen Klammsteiner

07.11.2023 veröffentlicht von: Thomas M. © Metal-Division Magazine

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