ROCKHARZ FESTIVAL 2025 - TAG 2 [Donnerstag 03.07.25]



Tag Zwei war immer noch heiß und staubig. Die Temperaturen fielen unter dreißig Grad, was den Tag angenehmer machte als den Mittwoch davor. Kurz vor Mittag ging es mit der ersten Band, DELIVER THE GALAXY los. Zuvor gab es noch eine Currywurst zum Frühstück, wobei man wirklich sagen muss das die Preise in Bezug auf andere Veranstaltungen, die Größe der Portionen und der Qualität des Essens wirklich angemessen waren. Wir haben und die Tage an verschiedenen Ständen durchgefuttert, sei es der Brathähnchen Stand, Thailändisch, indisch oder die vegetarischen Stände - da kann man beim besten Willen nicht meckern und auch die Maß Bier ist bedeutend günstiger als auf dem Oktoberfest. Was das leibliche Wohl angeht, konnte man wirklich nichts sagen, auch gab es Trinkwasserstellen. DELIVER THE GALAXY hatten das Vergnügen den Donnerstag musikalisch einzuleiten. Ich habe viel über die Band gelesen, gehört und muss am Ende wirklich feststellen, dass ich mir live mehr erwartet habe. Irgendwie fand ich den Sound etwas dünn. ASENBLUT kann man auch gut finden. Die meisten werden Tetzel wohl eher von ALL FOR METAL kennen. 




Zwei Bands die unterschiedlicher nicht sein könnten. KUPFERGOLD hat so richtig Spaß gemacht. Man braucht einfach eine Persönlichkeit an den Vocals, die imstande ist die Menge mitzureißen und zu animieren. Wenn man dann noch gute Songs hat, hat man so gut wie gewonnen. Gute Songs haben KUPFERGOD auf jeden Fall und an diesem Tag durften sich die Fans über "Zum goldenen Rammler", "Heiliger Bimbatz" und natürlich "Es ist Obst im Haus" erfreuen. Überraschung des Tages waren MISTER MISERY. Hammer-Performance der schwedischen Modern-Metaler die von der ersten Sekunde an die Menge im Griff hatten. Hätte mich bei der ganzen Euphorie auch nicht gewundert, wenn Unterwäsche auf die Bühne geflogen wäre. Zu den Songs, ja, da spielt das Quartett eine straffe Setlist ohne viel Veränderung. Von daher wurden wir musikalisch mit Brettern à la "The Doomsday Clock" oder auch "Crooked Man" beglückt. THE GEMS liefert mal wieder ab, wie gewohnt. 




Hier gab es auch eine kleine Änderung, denn Art Feldtser & Rasmus Ehrnborn halfen bei der Show aus, da Mona Lindgren alias DeMona aufgrund ihrer Schwangerschaft nicht auftreten konnte. Bei den ganzen gesundheitlichen Problemen, wie wir sie von den anderen Bands her kennen ausnahmsweise einmal ein schöner Grund. THE NEW ROSES blieben mir gar nicht in Erinnerung was immer irgendwo schlecht ist. Nun, man muss sagen das wir uns alle Bands anschauen und dann das ganze Festival erst einmal sacken lassen und zurückerinnern, wer besonders herausstach. GREEN LUNG kennen wir noch von dem RELOAD FESTIVAL im vergangenen Jahr, überzeugt haben sie uns tatsächlich erst hier auf dem ROCKHARZ. Die Engländer spielen schon ihre eigene Art des Heavy-Rock. Geht schon in den Bereich Stoner Rock rein, was das ganze auch musikalisch wirklich interessant gestalten lässt. Über MEMORIAM braucht man nicht viele Worte zu verlieren. Nach dem Ende von BOLT THROWER widmete sich Karl Willetts seiner Death-Metal Band MEMORIAM, die Ansätze seiner alten Band aufweist - was auch gut ist. 




Ich denke, viele vermissen BOLT THROWER und es wäre der ultimative Traum, wenn es irgendwann einmal ein klassisches BOLT THROWER-Set gäbe. Immerhin gibt es ab und an mit "Spearhead" oder "Powder Burns" einen Song von besagter Band, dieses Mal leider nicht. J.B.O. feiern ihr "Explizierte Lyrik" Album das dieses Jahr sage und schreibe 30 Jahre alt wird und somit gab es auch einen ganzen Strauss an alten Melodien. Allen voran "Mach noch eins auf!", über "Ein guter Tag zum sterben", "Alles nur geklaut" und dem überragenden "Verteidiger des Blödsinns". Ab hier kann man sagen wurde es so richtig interessant, klar, WARKINGS sind eine Institution für sich. Wo der Römer, Wikinger, Spartaner und der Kreuzritter auftauchen ist einfach headbangen angesagt. Gekrönt wird das ganze Konzept um die Charaktere und deren Musik mit der bösen Zauberin Morgana La Fey. SODOM wollen in Rente, verlautbaren die Gerüchte. Schön die Band um Tom Angelripper und Frank Blackfire noch einmal live auf der Bühne zu sehen. 




Setlist war auch vom Feinsten, sogar "The Saw is the Law" wurde gespielt, aber auch richtig alte Schinken wie "Blasphemer" und Klassiker der Marke "Agent Orange" und "Nuclear Winter". Zum Schluss sprach Frontmann Tom Angelripper noch wahre Worte, indem er Spotify verteufelte und die Leute aufforderte mehr Vinyl zu kaufen. Dem ist nichts weiter hinzuzufügen. Mit VERSENGOLD wäre die nächste Band mit keltischem Touch auf der Bühne. Für viele das Non Plus Ultra, für uns eine schöne Verschnaufpause zwischen Oldschool Thrash-Metal und dem König himself, der anschließend die Bretter des ROCKHARZ zum Beben brachte. Man kann natürlich geteilter Meinung sein, wen es um KING DIAMOND geht. Die einen finden MERCYFUL FATE besser, die anderen können mit seinem außergewöhnlichen Gesangsstil überhaupt nichts anfangen. Eine großartige Show inklusive überragenden Bühnenbild muss man ihm zweifelsohne zugestehen. Dazu noch ein Ausnahmegitarrist mit dem Namen Andy LaRocque und die Unterstützung im Background durch Hel Pyre von NERVOSA machten das Set fast schon perfekt. 




Die Setlist bestand aus "Arrival", dem großartigen "The Invisible Guest" und "Eye of the Witch". Zum Abschluss durfte es dann auch noch "Agigail" sein. Zum ersten Mal überhaupt gab es am Merchstand Meet & Greet Tickets zu kaufen. Da gab es das silberne Paket für 225 Euro und das goldene Paket für 425 Euro. Bei dem Goldenen durfte man drei Songs lang am Bühnenrand stehen und zuschauen. Ansonsten konnte man sich Utensilien signieren lassen und es gab spezielle Gitarrenpicks und was weiß ich noch alles. Ich kann auch gar nicht sagen, ob und wie viele dieses Angebot, das auch auf eine bestimmte Personenanzahl begrenzt war, angenommen hatten. Markus konnte nicht, so war für HEAVEN SHALL BURN wieder einmal Britta am Start. Leute, das war ein Abriss sondergleichen. Es ist wirklich schwer das Ganze in Worte zu fassen, zumal die Show von Pyros untermalt wurde und starken Songs, wie zum Beispiel dem EDGE OF SANITY Cover "Black Tears", bei dem die Menge lauthals mitgesungen hat. Mit "Übermacht" begann der Reigen und endete mit "Endzeit". 




Dazwischen gab es "Godiva", "March of Retribution" und "Empowerment". Zum Abschluss durften wir nicht nur "Tirpitz" mit Alexander Dietz hören, sondern auch die Ankündigung von Markus, in Zukunft mit der Britta ein Duett zu singen. Das kann nur fett werden. Wie immer ging es nach dem Headliner musikalisch weiter. NACHTBLUT präsentierten ihren Dark-Metal und eine Version von "Alles nur geklaut" von den PRINZEN. NON EST DEUS, die Band um den Frontmann von KANONENFIEBER, die letztes Jahr auf dem ROCKHARZ aufgetreten sind, durfte den zweiten Tag mit Black-Metal vom Feinsten abschließen. Donnerstag war an sich der Tag, an dem viel passiert ist. Ich habe oft Krankenwagen aber auch Feuerwehr gesehen, die zu ihrem Einsatz ausrückten. Im Nachhinein schien aber während der vier, für manche fünf Tage nichts Größeres passiert zu sein. Abgesehen von dem Waldbrand bei Thale, der am Mittwoch ausgebrochen ist und schnell von den Einsatzkräften vor Ort unter Kontrolle gebracht wurde.


© Metal-Division Magazine

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