ROCKHARZ FESTIVAL 2025 - TAG 4 [Samstag 05.07.25]



Dann, plötzlich wie aus dem Nichts war auch schon der letzte Tag gekommen. Die letzten 16 Bands, davon auch wieder eine ganze Reihe an Highlights. Es hat sogar für gefühlt drei Minuten geregnet. Wir beginnen mit einer Rockband aus Hamburg mit dem Namen VELVET RUSH. Den Namen sollte man sich auf jeden Fall für die Zukunft merken, den das Quartett hat ordentlich losgerock und auch ein paar coole Tracks am Start, wie etwa "Fire Spirit" oder "Trial of Gold". Auf FROZEN CROWN hatte ich mich besonders gefreut, hatten wir doch ihr letztes Album in unserer CD-Besprechung. Hatten wir noch zu dieser Zeit Fabiola "Sheena" Bellomo an der Gitarre, ist es nun Aleksandra "Lioness" Stamenković. Den Auftritt fand ich gar nicht so gut, denn die Songs haben mich einfach nicht packen wollen. Technisch gesehen war alles ok, nur musikalisch finde ich die Band auf CD einfach besser. Dazu kommt das sich für mich die Stimme von Giada "Jade" Etro auf CD einfach kräftiger anhört. ROBSE war da, auch jemand der viele Konzerte aus familiären Gründen hat ausfallen lassen. 




Hier glänzte der ehemalige Equilibrium-Frontmann mit einer Songauswahl die sich, wie jeder weiß auf das "Harlekin und Krieger" Album begrenzt. BOKASSA konnten mit Stoner-Rock glänzen. Die Prise Punk ließ sich auch nicht leugnen. Mit PRO-PAIN waren alte Hasen am Start, die zu Recht gefeiert wurden und eine kleine Auswahl ihres Schaffens auf die Bühne brachten. Ich sage nur "Make War (not Love)". GRAND MAGUS haben, wie sie selber bestätigten einen Hang zu Raben. So gab es "Ravens guide our Way" und "Sunraven". Selbstredend durften Banger wie "Steel versus Steel" oder auch "Hammer of the North" auch nicht fehlen. Mit Piraten hatte es das ROCKHARZ in diesem Jahr, deshalb durften VISIONS OF ATLANTIS auch nicht fehlen. Die Truppe um Sängerin Clémentine Delauney und Sänger Michele Guaitoli, letzteren kennen wir auch von der Band TEMPERANCE, lieferten ein Feuerwerk an Hits. 




Darunter "Clocks", "Pirates will return" und einen der besten Songs der Truppe - "Armada". AVATARIUM konnten letztes Jahr nicht auftreten, der Grund ist auch hier die Unwetter-Warnung, die zu einem Abbruch des Festivals führte. 2025 sind sie dafür noch einmal am Start und es gibt nichts chilligeres als Doom-Metal mit der grandiosen Sängerin Jennie-Ann Smith. Auch hier wieder eine Auswahl an Songs die nur schwer zu toppen ist. "Rubicon", "Girl with the Raven Mask", um nur zwei zu nennen. "Boneflower" wäre noch cool gewesen, allerdings sprechen wir von zeitlich begrenzten Auftritten bei Festivals und es gab viele Bands, von denen lautstark eine Zugabe gefordert wurde, aber in den seltensten Fällen umgesetzt werden konnte. COMBICHRIST fanden viele richtig geil. Ich war jetzt nicht so überzeugt von der Band. Gut, sie stammen aus dem EBM Bereich und die letzten Songs hatten auch schon viel Metal Anteile, aber der elektronische Part überwiegt immer noch. Hätte ich mir überall vorstellen können, nur nicht auf dem ROCKHARZ. Die Truppe danach ist auch nicht jedermanns Sache. 




FROG LEAP um Mastermind Leo Moracchioli, einem norwegischen Multi-Instrumentalisten, der auf Youtube seine Interpretationen populärer Songs aus allen Bereichen präsentiert. Hier mit Band am Start, von denen auf jeden Fall Gitarrist Rabea Massaad und Sängerin Hannah Boulton erwähnenswert sind. MR. HURLY & DIE PULVERAFFEN waren wieder einmal nicht zu toppen. Angefangen von "Affentotenkopf", "Tortuga" und "Meine Schnauze" folgte wenig später ein Medley aus den besten Songs der Band. Einfach unübertrefflich dieses Gespann und zum Abschluss gab es mit "Blau wie das Meer" noch einen Mitsing-Klassiker erster Kajüte. DRAGONFORCE geht auch immer, die Gaming-Thema basierte Power-Metal Band aus England sorgte abermals, oder wie immer, für gute Laune. Sei es mit "Fury of the Storm", "Doomsday Party" oder dem TAYLOR SWIFT Cover "Wildest Dreams". Das obligatorische Huhn zu "Power of the Triforce" wandert während des Songs durch die Menge und sollte eigentlich am Ende des Songs wieder auf der Bühne sein. 




War es aber nicht. Dafür wurde wieder einmal "Valley of the Damned" gespielt, passiert auch nicht so oft und abschließend, ganz klar, "Through the Fire and Flames". ABBATH war zu Gast und präsentierte ein IMMORTAL-Set. Die Tatsache alleine ist schon geil. Dann noch Songs à la "Sons of Northern Darkness", "All Shall Fall" und "Blashyrkh (Mighty Ravendark)" zu hören war der absolute Hammer. Wir nähern uns langsam aber sicher dem Schluss. ASP hatten eine schöne Show mit Pyros und die Leute waren auf jeden Fall begeistert und textsicher. Meine Welt war das ehrlich gesagt gar nicht und ich kann nicht mit der Art von Musik nur schwer anfreunden. Anders hingegen IN EXTREMO, da war, vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, mehr Stimmung. IN EXTREMO starteten mit "Ólafur" und mächtig viel Pyro, das ganze zog sich über "Spielmannsfluch", bei dem die Fans den Chorus lauthals mitsangen und letztendlich über "weckt die Toten" hinweg. 




Eine harmonische Auswahl aus alten Songs, wie "Vollmond" oder "Ai vis lo lop", gepaart mit neueren Stücken, hier wäre "Wolkenschieber" genannt, präsentierte uns das Sextett aus Berlin. Zum Ende gab es noch einmal richtig auf die Ohren, "Sternhagelvoll" und "Feuertaufe" beendeten das Set. Immer wieder schön IN EXTREMO bei Nacht zu sehen, da kommen die Effekte erst richtig zur Geltung. Zu guter Letzt, quasi als Betthupferl durften TRAGEDY den Abend und das Festival beschließen. TRAGEDY sind im Übrigen eine Bee-Gees-Cover Band, ja, wirklich verpasst hat man da nichts. So geht das ROCKHARZ zu Ende und es gibt wie in jedem Jahr fast nur Gutes und schönes zu berichten. Das bisschen Kritik gab es schon am Anfang des Berichtes, alles nichts Dramatisches. Am Ende muss man sehen und lesen was die Besucher für gut oder schlecht empfunden haben, da wir im Hotel keinerlei Unannehmlichkeiten hatten. Wir sagen Danke und ich schätze, in den nächsten Tagen wird es, wie im vergangenen Jahr noch einen Extrabericht zu "Glück in Dosen" und zum Thema "Inklusion" geben, da ist das ROCKHARZ ganz weit vorne mit dabei.


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